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KV-Metallindustrie: FMMI-Verhandlungen wieder aufgenommen

Verhandlungen ab 11 Uhr in der Wirtschaftskammer Österreich

Beide Vertragsparteien sind übereingekommen, am Montag den 28. Oktober 2013 um 11 Uhr, die Verhandlungen wieder aufzunehmen und lösungsorientiert fortzusetzen.

Streikfreigabe für die gesamte Metallindustrie eingeholt
Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp haben am 24. Oktober die Streikfreigabe des ÖGB-Bundesvorstandes eingeholt. „Die Solidarität aller Fachgewerkschaften ist riesig und signalisiert die große Unterstützung für Kampfmaßnahmen im Bereich der Maschinen- und Metallwarenindustrie“, sagen die beiden KV-Verhandlungsleiter Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Proyer (GPA-djp).

Vorbereitungen für Kampfmaßnahmen laufen
Österreichweit werden bis 25. Oktober  in den FMMI-Betrieben Betriebsversammlungen abgehalten und Kampfmaßnahmen beschlossen. "Die Betriebsversammlungen und Beschlüsse werden stündlich mehr. BetriebsrätInnen und Beschäftigte sind bereit zu kämpfen“, sagen Wimmer und Proyer.

Wiederaufnahme der Gespräche bis 28. Oktober gefordert
Die Gewerkschaften bieten den Arbeitgebern an, bis einschließlich Montag 28. Oktober, jederzeit die Gespräche wieder aufzunehmen, wenn der FMMI ein deutlich besseres Lohn- und Gehaltsangebot macht und wenn die Arbeitgeber das Zeitkontomodell  als Voraussetzung für Lohn- und Gehaltserhöhung zurückzieht. „Das Angebot der FMMI-Arbeitgeber bedeutet eine deutliche Einkommenskürzung für die Beschäftigten. Die Verantwortung für die Eskalation tragen daher alleine die FMMI-Verhandler“, betonen Wimmer und Proyer. Sollte es bis zum 29. Oktober keinen Abschluss geben, beginnen an diesem Tag die unbefristeten Streiks.

Inakzeptables Arbeitgeber-Angebot auch in vierte Runde
Auch in der vierten Verhandlungsrunde am 22. Oktober haben die Arbeitgeber des Fachverbandes der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) kein ernsthaftes Angebot vorgelegt. Eine Lohn- und Gehaltserhöhung wurde nur im Ausmaß der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate (2,3 Prozent) angeboten. Zulagen und Aufwandsentschädigungen würden dabei gar nicht erhöht. Selbst dieses Angebot gilt nur unter der Bedingung, dass die Beschäftigten massive Verschlechterungen der Arbeitszeitregelungen akzeptieren, konkret ein Zeitkonto für Mehrstunden, das keine finanziellen oder zeitlichen Zuschläge und keine kollektivvertraglich geregelten Durchrechnungszeiträume vorsieht.

Deutliche Einkommenskürzung droht
"Das wäre unterm Strich eine deutliche Einkommenskürzung für die Beschäftigten. Wir haben daher Kampfmaßnahmen beschlossen. Die Verantwortung für die Eskalation tragen alleine die FMMI-Verhandler", betonen Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Proyer (GPA-djp). "Wenn der Kollektivvertrag in Punkto Arbeitszeit ausgeschalten wird und Überstundenzuschläge gestrichen werden, müssen wir uns zur Wehr setzen. Wir werden verhindern, dass die Beschäftigten in der Metallindustrie zu Tagelöhnern gemacht werden."

Plus von 100 Euro, mindestens 3,4 Prozent
"Wir fordern eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 100 Euro auf die Ist-Löhne und Gehälter, mindestens jedoch eine Erhöhung um 3,4 Prozent sowie eine entsprechende Erhöhung der Mindestlöhne und Mindestgrundgehälter", sagen Wimmer und Proyer. Insbesondere die niedrigen Lohn- und Gehaltsgruppen würden von einem Mindestbetrag von 100 Euro stark profitieren und Erhöhungen deutlich über 3,4 Prozent erhalten. Die stärkere Anhebung der niedrigen Einkommen wäre ein wichtiger Impulsgeber für Inlandsnachfrage und Konjunktur.