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KV-Metallindustrie: Erste Verhandlung mit dem Fachverband der Maschinen- und Metallwarenindustrie ohne Ergebnis unterbrochen

Drohungen gegen Betriebsräte wegen Teilnahme an Konferenz

Nach rund siebenstündigen Verhandlungen endete die erste Lohn- und Gehaltsrunde der Gewerkschaften GPA-djp und PRO-GE mit dem Fachverband der Maschinen-und Metallindustrie (FMMI) am 24. September 2013 ohne Ergebnis. Die nächste Verhandlung findet am 1. Oktober 2013 statt. "Wir haben solide Ergebnisse und die Metallindustrie ist auf einem sehr hohen Produktivitätsniveau. Die Eigentümer wurden bereits in Milliardenhöhe bedient, jetzt sind die Beschäftigten dran. Ein ordentliches Lohn- und Gehaltsangebot der Arbeitgeber muss daher auf den Tisch", fordern Karl Proyer (GPA-djp) und Rainer Wimmer (PRO-GE).

Konflikt um Inflationsrate


Für die Gewerkschaften GPA-djp und PRO-GE ist die öffentliche FMMI-Debatte über die Höhe der den Verhandlungen zu Grunde liegenden Inflationsrate völlig unverständlich. "Das ist keine Sozialpartnerverhandlung auf Augenhöhe. Die für den Verhandlungszeitraum herangezogene Inflationsrate beträgt für die Gewerkschaften 2,4 Prozent. Auf Basis dieser Inflationsrate ist ein ordentliches Reallohn- und Gehaltsplus notwendig, um die Kaufkraft der Menschen zu stärken", stellen Proyer und Wimmer klar.

Vorwürfe gegen FMMI-Mitgliedsbetriebe


GPA-djp und PRO-GE kritisieren, dass Druck auf Betriebsräte ausgeübt wurde, die am 20. September 2013 zur KV-Auftaktkonferenz nach Wien fahren wollten. Sie wurden verwarnt und ihnen wurden für den Wiederholungsfall arbeitsrechtliche Konsequenzen angedroht. So geschehen etwa bei der der Firma Geislinger am Standort in Kärnten.

 



> 2.500 BetriebsrätInnen setzten deutliches Signal

Nach Auffassung der Gewerkschaften darf eine Teilnahme an einer derartigen BetriebsrätInnen-Konferenz, unabhängig von der Frage einer Betriebsrats-Freistellung, weder verboten noch sanktioniert werden. Die Gewerkschaften zeigten sich betroffen von dieser Vorgehensweise und fordern den FMMI auf, ihre Mitgliedsunternehmen endlich über elementare Grundrechte aufzuklären.

Aufreger: "Keine besonders harte Arbeit"

Als sehr befremdlich empfinden die Gewerkschaften die Aussagen des Arbeitgeber Chefverhandlers Veit Schmid-Schmidsfelden zum Thema belastende Arbeitszeiten, es gebe in seinen Augen keine körperlich besonders harte Arbeit mehr. "Die tausenden Beschäftigten, die Schicht- und Nachtarbeit verrichten, werden eine solche Äußerung mit keiner großen Begeisterung aufnehmen“, so Proyer und Wimmer.

"An einer ordentlichen Lohn- und Gehaltserhöhung führt auf Grund der wirtschaftlichen Ergebnisse der FMMI-Betriebe kein Weg vorbei, die BetriebsrätInnen erwarten für ihre Beschäftigten einen entsprechenden Anteil, wie ihn Eigentümer und Management bereits in ihrer Tasche haben", so Proyer und Wimmer abschließend.

Nähere Details können GPA-djp BetriebsrätInnen nach dem Einloggen aus der KV-Info im Downloadbereich entnehmen.