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Sozialberufe: mehr Geld für Beschäftigte

Verbesserungen bei Elternkarenz, Vordienstzeiten und Fortbildung. Mit Video!

In den Morgenstunden des 16. Jänner einigten sich die Gewerkschaften GPA-djp und vida mit dem Arbeitgeberverband Sozialwirtschaft Österreich (vormals BAGS) auf einen erfreulichen Abschluss der Kollektivvertragsverhandlungen. Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und -gehälter sowie die KV-Zulagen im privaten Gesundheits- und Sozialbereich steigen mit 1. Februar 2014 um 2,5 Prozent. Ist-Löhne und -Gehälter sowie alte Lohn- und Gehaltstabellen werden um 2,4 Prozent  erhöht. Die volle Anrechnung der Elternkarenz und Verbesserungen bei der Anrechnung nicht facheinschlägiger Vordienstzeiten bewirken ein zusätzliches Einkommensplus.

Einkommensgerechtigkeit

„In einem sehr konstruktiven Verhandlungsklima konnte für die Beschäftigten ein Abschluss erzielt werden, der sowohl der Forderung nach einer kontinuierlichen Lohn- und Gehaltsentwicklung der ArbeitnehmerInnen als auch der angespannten finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte Rechnung trägt“, so Klaus Zenz, Verhandlungsleiter auf ArbeitnehmerInnenseite.

„Die Verbesserungen bei der Anrechnung von Vordienstzeiten und der Elternkarenz bringen gerade in dieser Branche sehr vielen Beschäftigten ein zusätzliches Einkommensplus, da viele Beschäftigte – zumeist Frauen - nach einer Phase der Kindererziehung aus einer anderen Branche in den Sozialbereich wechseln, beispielsweise als Heimhilfen oder Tagesmütter“, erklärt Michaela Guglberger, vida-Bundesfachgruppensekretärin. „Die volle Anrechnung der Elternkarenz ist somit auch ein Schritt in Richtung mehr Einkommensgerechtigkeit.“

"Mit diesem Abschluss konnten wir nun auch für die FachsozialbetreuerInnen eine bezahlte Bildungsfreistellung für die gesetzlich vorgeschriebene Fortbildung erreichen“, ergänzt Reinhard Bödenauer, stv. Geschäftsbereichsleiter der GPA-djp.

Ergebnis im Detail:

KV-Löhne und -Gehälter, KV-Zulagen, Lehrlingsentschädigungen und das Entgelt für TransitmitarbeiterInnen werden um 2,5 Prozent erhöht. Ist-Löhne- und Gehälter sowie Ist-Zulagen werden um 2,4 Prozent  und alte Lohn-/Gehaltstabellen um 2,4 Prozent, jedoch maximal um Euro 100,- erhöht. Elternkarenzen, die nach dem 31. Jänner 2014 beginnen, werden im vollen Ausmaß auf die Vorrückungen angerechnet, nicht facheinschlägige Vordienstzeiten werden ab 28. Februar 2014 im Ausmaß von maximal 8 Jahren zu 50 Prozent angerechnet. Die gesetzliche Fortbildung für FachsozialbetreuerInnen wird im vollen Ausmaß als Arbeitszeit gerechnet. Für ArbeitnehmerInnen im sogenannten Altschema konnte das einseitige Optierungsrecht, also der Umstieg in das neue KV-Schema, bis 2016 verlängert werden.

Erhöhung für 2015

Außerdem wurden bereits die Lohn- und Gehaltserhöhungen für das Jahr 2015 vereinbart: Mit 1. Februar 2015 werden die KV-Löhne und -Gehälter, die Ist-Löhne und -Gehälter, die alten Lohn- und Gehaltstabellen, die Lehrlingsentschädigungen, die Entlohnung der Transitmitarbeiterinnen sowie die Zulagen (Ist und KV) um den Verbraucherpreisindex von November 2013 bis Oktober 2014 mit einem Aufschlag von 0,35 Prozent erhöht. Für die alten Lohn- und Gehaltstabellen beträgt die Erhöhung maximal Euro 105,-. Damit ist auch für das nächste Jahr ein Realeinkommenszuwachs gesichert.

 

Danke für die Unterstützung!

Bereits im Vorfeld der Verhandlungen demonstrierten die BetriebsrätInnen bei einer Konferenz in Wien mit mehr als 600 TeilnehmerInnen große Geschlossenheit und stärkten damit ihrem Verhandlungsteam den Rücken. Die Verhandlungen fanden in einem sehr konstruktiven Klima statt und konnten bereits nach zwei Runden abgeschlossen werden.

vida bedankt sich bei allen UnterstützerInnen!