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KV-Metallindustrie: Gewerkschaften bereiten Kampfmaßnahmen vor

Inakzeptables Arbeitgeber-Angebot lässt auch vierte Verhandlungsrunde mit FMMI scheitern

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen Metallindustrie und Bergbau haben haben die Arbeitgeber des Fachverbandes der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) auch in der vierten Verhandlungsrunde am 22. Oktober kein ernsthaftes Angebot vorgelegt. Eine Lohn- und Gehaltserhöhung wurde nur im Ausmaß der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate (2,3 Prozent) angeboten. Zulagen und Aufwandsentschädigungen würden dabei gar nicht erhöht. Selbst dieses Angebot gilt nur unter der Bedingung, dass die Beschäftigten massive Verschlechterungen der Arbeitszeitregelungen akzeptieren, konkret ein Zeitkonto für Mehrstunden, das keine finanziellen oder zeitlichen Zuschläge und keine kollektivvertraglich geregelten Durchrechnungszeiträume vorsieht.

Deutliche Einkommenskürzung droht

"Das wäre unterm Strich eine deutliche Einkommenskürzung für die Beschäftigten. Wir haben daher Kampfmaßnahmen beschlossen. Die Verantwortung für die Eskalation tragen alleine die FMMI-Verhandler", betonen Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Proyer (GPA-djp). "Wenn der Kollektivvertrag in Punkto Arbeitszeit ausgeschalten wird und Überstundenzuschläge gestrichen werden, müssen wir uns zur Wehr setzen. Wir werden verhindern, dass die Beschäftigten in der Metallindustrie zu Tagelöhnern gemacht werden."

Wiederaufnahme der Gespräche bis 28. Oktober gefordert

Zwischen 23. und 25. Oktober werden österreichweit in den FMMI-Betreiben Betriebsversammlungen abgehalten und Kampfmaßnahmen beschlossen. Die Gewerkschaften bieten den Arbeitgebern an, bis einschließlich den 28. Oktober jederzeit die Gespräche wieder aufzunehmen, wenn der FMMI ein deutlich besseres Lohn- und Gehaltsangebot macht und das Zeitkontomodell als Voraussetzung für Lohn- und Gehaltserhöhung zurückzieht. Sollte es bis zum 29. Oktober keinen Abschluss geben, beginnen an diesem Tag die unbefristeten Streiks.

Plus von 100 Euro, mindestens 3,4 Prozent

"Wir fordern eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 100 Euro auf die Ist-Löhne und Gehälter, mindestens jedoch eine Erhöhung um 3,4 Prozent sowie eine entsprechende Erhöhung der Mindestlöhne und Mindestgrundgehälter", sagen Wimmer und Proyer. Insbesondere die niedrigen Lohn- und Gehaltsgruppen würden von einem Mindestbetrag von 100 Euro stark profitieren und Erhöhungen deutlich über 3,4 Prozent erhalten. Die stärkere Anhebung der niedrigen Einkommen wäre ein wichtiger Impulsgeber für Inlandsnachfrage und Konjunktur.