KV-Infoplattform

GPA-djp: Einkaufszentrum-Betreiber verhindert Information der Beschäftigten

WKÖ soll dafür sorgen, dass alle ihre Mitglieder sich an geltendes Recht halten

Um die Betroffenen über den aktuellen Zwischenstand bei den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen für den Handel zu informieren, hält die GPA-djp heute einen bundesweiten Aktionstag ab: GewerkschaftsvertreterInnen und hauptamtlich Beschäftigte informieren Handelsangestellte an ihren Arbeitsplätzen, um über die Forderungen der ArbeitnehmerInnen zu berichten. Eine Routine-Aktion, die in Dutzenden Einkaufszentren und in hunderten Unternehmen in ganz Österreich friktionsfrei funktioniert, scheitert in einem Einkaufscenter im 15. Bezirk in Wien wieder einmal an der unhaltbaren Rechtsauffassung des Eigentümers.

Lugner weist Informationsteam aus dem Einkaufscenter
"Richard Lugner hat unser Informationsteam heute neuerlich aus seinem Einkaufscenter gewiesen, wir wurden von einem Security-Mitarbeiter zum Ausgang begleitet", berichtet der stv. GPA-djp-Bereichsleiter und Chefverhandler für den Handelskollektivvertrag, Manfred Wolf: "Es ist gutes Recht jeder Gewerkschaft, Kontakt zu den Mitgliedern und den Beschäftigten aufzunehmen, um sie an ihrem Arbeitsplatz zu informieren. Das ist in einer ILO-Konvention (International Labour Organisation) einwandfrei geregelt, und natürlich ein höherwertiges Recht als das Hausrecht eines Einkaufszentrum-Betreibers. Auch wenn ihm das nicht gefällt: Lugner muss endlich einmal zur Kenntnis nehmen, dass sein Einkaufzentren kein extraterritoriales Gebiet ist“.

WKO soll für Einhaltung demokratischer Grundrechte sorgen
Karl Proyer, stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, sieht nach dem neuerlichen  Vorfall auch die Sozialpartner gefordert: "Man kann  nicht widerstandslos akzeptieren, dass jemand ein demokratisches Grundrecht derartig missachtet. Wir fordern die Wirtschaftskammer dazu auf, endlich dafür zu sorgen, dass sich alle WKO-Mitglieder ohne Einschränkung an Grundrechte halten. Als Gesprächs- und Sozialpartner hat sich Herr Lugner sowieso schon längst selbst disqualifiziert."

Nähere Informationen zu den Verhandlungen können Sie dem angehängten Newsletter 02 bzw. dem Flugblatt entnehmen.