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Bahn-KV: Ziel erreicht Eisenbahnern bleibt im Geldbörsel netto mehr!

Betriebsversammlungen mit Augenmaß und Verantwortung.

Nach zwei Verhandlungsabbrüchen in den beiden vorangegangenen Gesprächsrunden konnten sich die Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter am 24. Juli 2014 gegen ein Uhr früh – vorbehaltlich der Zustimmung in den Gewerkschaftsgremien - auf folgendes Ergebnis einigen:

Netto bis 2,6 Prozent mehr
1.500 Euro Mindestlohn jetzt erfüllt

Die KV- und Ist-Löhne sowie die Lehrlingsentschädigungen werden rückwirkend mit 1. Juli 2014 um 1,8 bis 2,6 Prozent netto (im Schnitt 2,2 Prozent netto) angehoben. Das entspricht einer Bruttoerhöhung der Gehälter im Ausmaß von 2,4 bis 3,8 Prozent (im Schnitt 2,6 Prozent brutto) bzw. um mindestens 55 Euro. Die Nebenbezüge werden um 2,4 Prozent brutto angehoben. Die Laufzeit beträgt 12 Monate. „Besonders erfreulich ist auch, dass in allen verhandelten Eisenbahnkollektivverträgen die ÖGB-Forderung nach 1.500 Euro Mindestlohn jetzt erfüllt ist“, sagt Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Sektion Verkehr in der Gewerkschaft vida.  

Reallohnverluste abgewehrt

„Wir haben unser Ziel erreicht. Reallohnverluste konnten abgewehrt werden. Die Teuerung wurde abgegolten und es konnte für die Eisenbahnbeschäftigten ein nicht unerheblicher prozentueller Anteil an den gestiegenen Unternehmenserfolgen von uns errungen werden“, freut sich vida-Chefverhandler Hebenstreit. 

Kalte Schulter für kalte Progression

„Mit dem erreichten Lohnabschluss bleibt auch abseits der hohen Steuerlast und der kalten Progression ein herzeigbarer Betrag in den Geldbörsen der EisenbahnerInnen“, sagt Hebenstreit: „Es ist uns gelungen, der kalten Progression die kalte Schulter zu zeigen. Durch die Mindesterhöhung von 55 Euro werden die Gehälter jener Beschäftigtengruppen, die einen Großteil ihres Einkommens für die Dinge des täglichen Lebensbedarfs wie Wohnen und Essen ausgeben müssen, stärker angehoben.“

Nettolohnerhöhung gemeinsam erreicht

Während der vergangenen fast zwei Monate habe man im Zusammenhang mit den KV-Verhandlungen in Versammlungen, gewerkschaftlichen Informationsveranstaltungen, in persönlichen Gesprächen, per Mail und Telefon mehr als zehntausend Kontakte zu den Eisenbahnbeschäftigten gezählt: „Es waren unsere Kolleginnen und Kollegen, die uns ermutigt haben, den neuen Weg der Forderung nach einer Nettolohnerhöhung konsequent bis zur Erreichung unseres Ziels weiter zu beschreiten“, bedankt sich Hebenstreit bei den Belegschaften der über 40 Eisenbahnunternehmen in Österreich.   

Man sei bei diesem Weg anfangs auf Skepsis und teils erbitterten Widerstand gestoßen, so der vida-Verkehrssektionsvorsitzende: „Letzen Endes hat sich unser Weg auch als der richtige für uns als Gewerkschaft herausgestellt.“

Betriebsversammlungen in Linz und Steiermark

Die für morgen in Linz und in der Steiermark angekündigten Betriebsversammlungen werden wie angekündigt abgehalten. In den kommenden Tagen werden die Beschäftigten in weiteren Betriebsversammlungen in allen Bundesländern detailliert über den KV- und Gehaltsabschluss informiert werden. Der Besuch von Betriebsversammlungen steht allen Arbeitnehmern gemäß österreichischem Arbeitsverfassungsgesetz zu. „Wir werden die Belegschaften auffordern, von ihrem Recht auf Teilnahme an den Betriebsversammlungen mit Verantwortung und Augenmaß Gebrauch zu machen, sodass es nach Möglichkeit zu keinen Verzögerungen für die Fahrgäste kommt“, sagt Hebenstreit abschließend.