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GBH: 99 Luftballons für steigende Löhne vor der WKO

Gewerkschaft Bau-Holz übergibt Petition an Tischler-Arbeitgeber

„Wir haben vor der Wirtschaftskammer in Eisenstadt protestiert, um auf die derzeitige Situation für Tischler und Kunststoffverarbeiter aufmerksam zu machen. Nachdem die Arbeitgeber nach nur zwei Verhandlungsrunden die KV-Verhandlungen abgebrochen haben, gibt es in dieser Branche einen vertragslosen Zustand. Wir haben die Wirtschaft aufgefordert, die Verhandlungen wieder aufzunehmen“, erklärt Karl Marhold, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz Burgenland.

Die protestierenden ArbeitnehmervertreterInnen des Holz- und Kunststoffverarbeitenden Gewerbes ließen heute vor der Wirtschaftskammer in Eisenstadt 99 Luftballons mit der Forderungen nach einer Ist-Lohnerhöhung steigen. Außerdem hinterließen sie für den Wirtschaftskammerdirektor und den zuständigen Landesinnungsmeister eine Petition mit der Aufforderung, weiter zu verhandeln. Beide Schreiben wurden zur Kenntnis genommen, jedoch nicht persönlich entgegengenommen.

Rund 2.500 Tischler und Holzverarbeiter im Burgenland befinden sich derzeit in einem vertragsloser Zustand, der den Arbeitgebern ermöglicht, künftig einseitig zu bestimmen, wer eine Lohnerhöhung bekommt und wer nicht. Der vertragslose Zustand öffnet aber auch Lohn- und Sozialdumping Tür und Tor. Gerade im Burgenland, wo seit der Arbeitsmarktöffnung immer mehr Verdrängung und Unterentlohnung stattfinden, ist es den Behörden dadurch nicht möglich, Lohndumping zu überprüfen.

„Wie sollen die Betroffenen die steigenden Lebenserhaltungskosten finanziert, wenn sie keine Lohnerhöhung bekommen? Benzin, Wohnen und Strom sind in den vergangenen Jahren enorm gestiegen, die Ist-Löhne der Tischler aber nicht“, kritisiert Marhold abschließend.