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GBH: Schwarzer 1. Mai für 45.000 Tischler und Kunststoffverarbeiter

Vertragsloser Zustand ab 1. Mai für 45.000 Holz-Kunststoff-Beschäftigte

Wien (ÖGB/GBH). Zu keinem Kollektivvertragsabschluss kam es bis dato zwischen den Arbeitgebern im Holz- und Kunststoffverarbeitenden Gewerbe und der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH). Die Arbeitgeber waren zu keiner Lösung bei einer kollektivvertraglichen Regelung der Ist-Löhne bereit und haben die Verhandlungen abgebrochen.

Das stößt beim Verhandlungsleiter der Arbeitnehmer, dem GBH-Bundesvorsitzenden Abg. z. NR Josef Muchitsch, auf großes Unverständnis: „Wir wollen nichts Unmögliches. Bisher vereinbarte Überzahlungen über den Mindestlohn dürfen nicht von den Arbeitgebern gekürzt werden. Das ist alles, was wir bei den Ist-Löhnen fordern. In anderen Branchen ist das überhaupt kein Thema. Lediglich die Tischler- und Kunststoffverarbeiter-Betriebe wollen weiterhin, dass Arbeiter Bittsteller sind, wenn es um die jährliche Lohnerhöhung geht.”

Gleichzeitig jammern die Tischlermeister über einen Fachkräftemangel. Auch hier wird Muchitsch wütend: „Warum soll ein junger Mensch den Lehrberuf Tischler ergreifen, wenn er weiß, dass sein Chef vereinbarte Überzahlungen ohne Grund kürzen kann. Das ist keine Werbung für den Lehrberuf Tischler. Da helfen die teuersten Imagekampagnen der Wirtschaftskammer nichts.”
Die GBH startet laufend weitere Aktionen, um auf den unzumutbaren Zustand für die Arbeiter öffentlich aufmerksam zu machen.

Muchitsch appelliert abschließend an die Vernunft der Arbeitgeber: „Die Gewerkschaft ist bereit, jederzeit wieder am Verhandlungstisch gemeinsam mit den Arbeitgebern eine faire und soziale Regelung für alle zu vereinbaren.”