KV-Infoplattform

KV-Verhandlungen für die Angestellten in Spedition & Logistik 2019

Im Rahmen der letzten Betriebsräte/-innen-Zusammenkunft der Angestellten in Spedition & Logistik wurde das diesjährige Kollektivvertragsforderungsprogramm beraten.

Gehaltsrechtliche Forderungen:
Wir fordern eine ordentliche, reale Erhöhung der Kollektivvertrags- und IST-Gehälter sowie der Lehrlingsentschädigungen ab 1.4.2019. Dabei sind die stabile und gute wirtschaftliche Entwicklung der Branche und der hohe Arbeitsdruck zu berücksichtigen.

Rahmenrechtliche Forderungen:
1. Verkürzung der Jahresarbeitszeit und daher Verbesserung der Lebensqualität
Durch unterschiedliche Maßnahmen kann die Qualität der Arbeits- und Freizeit für die Angestellten verbessert werden und die Branche im Wettbewerb um die Besten MitarbeiterInnen mithalten:

a) Eine kollektivvertragliche Normalarbeitszeit von 38,5 Stunden ist in der österreichischen Wirtschaft Standard. Dieser Standard sollte auch in den Betrieben der Spedition & Logistik gelten. Einige Branchen gehen schon einen Schritt weiter und setzen Maßnahmen, die eine weitere Verkürzung der Normalarbeitszeit zur Folge haben. Daher ist die Verkürzung auf 35 Stunden pro Woche unser langfristiges Ziel.

b) Der 24.12. und 31.12. sollen ohne Schmälerung des Entgelts arbeitsfrei sein. Diese Tage werden im Kreise der Familie verbracht und haben daher eine hohe emotionale Bedeutung für die Angestellten. Diese Regelung ist ebenfalls in vielen Bereichen der Wirtschaft Standard.

c) Die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche ist eine wichtige Maßnahme, um notwendige Zeit für Erholung, Familie und soziale Kontakte zu haben. Die Betriebe der Spedition & Logistik könnten mit der Umsetzung dieser Maßnahme ihren Beschäftigten attraktive und zeitgemäße Rahmenbedingungen bieten.

2. Keine Benachteiligung in unserem Kollektivvertrag
Die vollständige Anrechnung von allen Karenzzeiten für die Seniorität und alle dienstzeit-abhängigen Ansprüche ist eine wichtige Maßnahme zur Schließung der Einkommensschere zwischen Männern und Frauen und sollte daher rasch umgesetzt werden.

3. Alternsgerechtes Arbeiten – Rechtsanspruch auf Altersteilzeit
Die Altersteilzeit ermöglicht es in die Pension zu gleiten und schrittweise aus dem Arbeitsleben auszugleiten. Vielfach ist dies auch aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen notwendig. Mit der staatlichen Förderung werden für beide Seiten die finanziellen Auswirkungen abgefedert. Das Anliegen der Beschäftigten wird jedoch oft leichtfertig und ohne sachliche Begründung abgelehnt. Wir fordern daher einen Rechtsanspruch auf die kontinuierliche Altersteilzeit.