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Finanzbereich: Arbeitgeber stellen Sozialpartnerschaft in Frage

KV-Verhandlungen stocken - Beschäftigten und ihren BetriebsrätInnen wird die Teilnahme an Versammlungen erschwert

Bei der BetriebsrätInnen-Konferenz im Finanzbereich am 12. März war die Empörung über das Verhalten der Arbeitgeber bei den diesjährigen Kollektivvertrags-Verhandlungen deutlich zu spüren. "Uns wurde berichtet, dass einzelne Arbeitgeber BetriebsrätInnen die Teilnahme an der Konferenz erschweren wollten. Auch die Organisation und Abhaltung der Betriebsversammlungen wird in einigen Instituten von Arbeitgebern bereits durch Störmanöver behindert.  Da ist die Frage zu stellen, ob die Arbeitgeber hier nicht die Sozialpartnerschaft selbst auf den Prüfstand stellen“, erklärt Helga Fichtinger, stv. Geschäftsbereichsleiterin der GPA-djp.

Einstimmige Beschlüsse für weitere Maßnahmen
Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 80.000 Beschäftigten im Finanzbereich wurden am 7. März nach zwei ergebnislosen Runden unterbrochen.  Bei der Konferenz fassten die mehr als 200 anwesenden BetriebsrätInnen aus ganz Österreich einstimmig die nötigen Beschlüsse für die weiteren betrieblichen und gewerkschaftlichen Maßnahmen. Am 18. und 19. März sollen die Beschäftigten in den Kreditinstituten in ganz Österreich bei Betriebsversammlungen während der Arbeitszeit über den Verhandlungsstand informiert werden. Nächster Verhandlungstermin ist am 20. März.

Arbeitgeber wollen Informationsrecht verwehren
"Dass die Arbeitgeber versuchen, sowohl den Beschäftigten als auch ihren BetriebsrätInnen ihr gesetzlich verankertes Informationsrecht zu verwehren, sorgt für große Empörung bei allen Betroffenen. Das können und werden wir uns nicht gefallen lassen. Wir fordern die Arbeitgeber auf, uns als Verhandlungsteam endlich lösungsorientierte Verhandlungsangebote zu legen und den Beschäftigten nicht den Inflationsausgleich und die Abgeltung ihrer Leistungen vorzuenthalten", fordert Wolfgang Pischinger, GPA-djp Verhandlungsleiter und Zentralbetriebsrat der Oberbank.

"Sollten die Arbeitgeber ernsthaft eine einseitige Erhöhung der Bezüge ohne kollektivvertragliche Einigung erwägen, wird die gesamte GPA-djp auf diesen Bruch der Sozialpartnerschaft entsprechend zu antworten wissen",  kündigt der stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp Karl Proyer an.